Staffreise Gozo Oktober 2018

Endlich ging es los! Am Freitagnachmittag trafen wir uns am Flughafen Zürich, wo wir mit unserem schweren Tauchgepäck eincheckten. Nach einem 2stündigen Flug mit der Air Malta landeten wir auf dem Flughafen Malta, wo wir von einem Kleinbus abgeholt wurden. Nach einer kurzweiligen halbstündigen Fahrt mit der Fähre kamen wir in Gozo an. Wiederum erwartete uns ein Kleinbus, der uns zu unserem Hotel Calypso in Marsalforn brachte. Das Hotel ist einfach, aber es hat alles, was es für unkomplizierte Tauchferien braucht. Praktischerweise liegt das Dive Center Calypso direkt nebenan.

Am nächsten Morgen nach dem Frühstück checkten wir mit unserem Tauchgerödel ein und schon bald darauf machten wir uns auf den Weg zu unserem ersten Tauchgang. Die Küste von Gozo ist teilweise von Klippen umgeben, was die Einstiege zu abenteuerlichen Unterfangen macht, Kletterei über Sandsteinformationen und Leitern inbegriffen. Die Tauchplätze sind sehr vielseitig, es hat viele Höhlen, Grotten  und Buchten. Unsere Guide-Lady Allison steuerte unseren Tauchbus souverän an den Klippen entlang und kreuz und quer über die Insel und führte uns zu den schönsten Tauchplätzen. Einige Male fuhren wir an Salzpfannen vorbei, wo Salz gewonnen und direkt vor Ort verkauft wird. Ansonsten ist die Insel eher karg, was ihre Schönheit in keiner Weise schmälert.

Wir machten jeden Tag zwei Tauchgänge. Und jeder Tauchgang war einzigartig. An einem Tag fuhren wir mit dem Zodiac aufs Meer hinaus, das von Papa George gesteuert wurde. George hatte im Jahre 1985 das Calypso Dive Center gegründet. Bei diesen Tauchgängen war das Besondere, dass wir beim Double Arch, durch zwei bogenartige natürliche Gebilde auf 25 Meter durchtauchen konnten. Ein grosser Barrakudaschwarm begleitete uns. Auch Wracks waren zu betauchen. Das Wrack Karwela beispielsweise liegt auf 40 Meter und ist gut erhalten. Doch an diesem Tauchplatz haben mich anstelle des Wracks mehr noch die Octopusse und vor allem das Seepferdchen begeistert. Anmutig hielt es sich mit seinem Schwanz an einem Grasbüschel fest und beäugte uns. Das Highlight der Tauchplätze war für mich persönlich das Blue Hole und der Inland-Sea mit seinem Tunnel. Das Blue Hole ist ein sehr abwechslungsreicher Tauchplatz. Man taucht durch das Blue Hole ab und weiter geht’s Richtung Azur Window. Dieser Natursteinbogen ist am 8.3.2017 eingestürzt und die gesamte Geröll- und Steinmasse sind nun unter Wasser zu bewundern. Sogar das Chimney, also das Kamin, kann durchtaucht werden, ein seltenes Erlebnis. Der Inlandsee zieht ziemlich viele Touristen an, die mit den Touristenbooten durch den Tunnel Richtung Meer tuckern. Wir machten es besser, wir tauchten unter diesen Booten durch den Tunnel zum Meer raus und bewunderten das tiefe Blau. Auch der Cathedral Cave ist etwas ganz Besonderes: wir tauchten ganz in die Höhle hinein und beim Auftauchen bewunderten wir die Höhlendecke, die wie eine Kirchenkuppel über uns ragte. Allison forderte uns auf, etwas zu singen. Die Akustik war wirklich unübertroffen. Auch ein Nachttauchgang durfte nicht fehlen. Direkt vor dem Hotel stiegen wir ins Meer und liessen das Dunkel auf uns wirken. An einem weiteren Tauchplatz war der Grund sandig und sah unspektakulär aus. Aber hoppla: hier segelten die Butte über den Grund, Knurrhähne stellten ihre, nein nicht die Kämme, aber die blauumränderten Flossen und einige Seepferdchen wogen in der Dünung hin und her. Wahrhaftig eindrücklich. Viele weitere Tauchplätze wurden von uns betaucht und wir sahen allerlei Meeresgetier wie z.B.: Makrelen, Sardinenschwärme, Sepien, Octopusse, Seepferdchen, Knurrhähne, Muränen, Butte, Eidechsenfische, Grundeln, Quallen, Drachenköpfe, Garnelen, Krebse, Seesterne, verschiedene Arten von Fahnenbarschen und natürlich Korallen und vieles mehr.

Zwischen den Tauchgängen wurden wir jeweils zurück zum Hotel gefahren. Ein Teil unseres Trüpplis zog los und ging Mittagessen. Ein anderer Teil räkelte sich am Swimmingpool auf dem Hoteldach. Einmal lud uns Allison in Victoria, der Hauptstadt Gozos, aus, und wir konnten dieses Städtchen besichtigen. Die Häuser sind aus Sandstein gebaut und mit arabisch anmutenden Balkonen versehen. Eine grosse Zitadelle thront über der Stadt.

Marsalforn ist ein kleines Dorf mit ein paar kleinen Stränden. An der „Promenade“ liegen nicht nur unser Hotel mit dem Dive Center, sondern auch einige italienische Restaurants. Diese bieten hervorragende Küche an.

Nach diesen acht intensiven Tauchtagen mit 12 Tauchgängen waren unsere Ferien leider zu Ende. Da der Wetterbericht für die kommenden Tage schlechteres Wetter voraussagte,  fiel der Abschied zumindest bei mir ein wenig leichter.

Hat Spass gemacht, Gozo ist zu empfehlen, das Dive Center Calypso ebenso und wir hatten die beste Guidin: Allison. Ihr gebührt ein besonderer Dank, sie hat uns viel erzählen und zeigen können, und durch sie haben wir unvergessliche Momente erleben dürfen. THANK YOU, DEAR ALLISON.

Auch ein Dankeschön an die Crew der Tauchschule Blue Octopus, namentlich Robert, Yves, Christian und Ueli, unsere Fotografen und Filmer, der allzeit hilfsbereite Thomas, Michel, der seinen allerletzten Tauchgang auf Gozo gemacht hat und immer noch einen Abnehmer sucht für sein gesamtes Tauchgerödel und Barbara, mein bester Buddy, die wie kein anderer dieser Welt so gekonnt die 60 Bar anzeigen kann. Grins. Und danke Dir Ueli und Dive & Travel für die ganze Organisation dieser Reise.

Loretta, 23.10.2018