Abflug

Am 27.12.14 trafen wir, 10 Taucher aus der Region Aarau, uns am Flughafen in Zürich, um unsere Tauchferien gemeinsam am Roten Meer in Ägypten zu verbringen. Pünktlich um 12.00 Uhr startete unsere Edelweiss-Maschine und nach einem reibungslosen Flug landeten wir um 17.30 Uhr in Marsa Alam. Dort wurden wir in Empfang genommen, und nach den Einreiseformalitäten wurden wir mit einem Kleinbus zu unserem Schiff gebracht, das in Port Ghalib täute. Die Blue Waves fährt unter Schweizer Leitung und ist mit 8 Doppelkabinen ausgestattet. Gleich zu Beginn wurden wir gebeten die Schuhe auszuziehen und es wurde auch gleich das Nachtessen serviert. Danach bezogen wir die Kabinen und erkundeten unser neues Zuhause. Robert, Barbara und ich zogen los, um die Geschäfte in Port Ghalib zu besuchen. Hier gibt es viel zu entdecken, Gewürze, Parfüms, T-Shirts, Schmuck, Souvenirs und vieles mehr.

Mit der „Blue Waves“ Richtung offenes Meer

Am Freitagmorgen ging es früh los. Wir wurden um 7.00 Uhr geweckt und nach dem reichhaltigen Frühstück fuhr die Blue Waves Richtung offenes Meer. Wir waren dann doch ziemlich enttäuscht wegen des Wetters, war es doch bewölkt und durch den Wind ziemlich frisch.  Die Socken und Jacken wurden hervorgeholt. Die ersten Stugeron wurden eingenommen, das Meer war aufgerauht und wellig, und es wurde ziemlich vielen so richtig schlecht. Einige hingen über den Kübeln und kotzten sich die Seele aus dem Leib.

Bald machten wir Halt in Ras Torombi, um einen Checktauchgang zu machen. Es gab vieles gab es zu sehen, Igelfische, Nacktschnecken, Muränen, Feuerfische und und und. Zum Glück wurde es mit jedem Tag wärmer und sonniger. Wir fuhren weiter zu den Brothers Islands. Dort befindet sich ein Drop Off, das bekannt ist für seine Haie und Mantas. Am Samstagmorgen wurden wir um 6.00 Uhr geweckt und nach einem ausführlichen Briefing sprangen wir ins Wasser, tauchten Richtung Landzunge und warteten im Blauen. Schon bald kamen die ersten Fuchshaie, die uns neugierig beäugten. Fuchshaie, auch Thresher-Sharks genannt, sind erkennbar an ihrem grossen „Fuchs“-Schwanz. Auch Riffhaie konnten wir beobachten, doch eigentlich stachen die Flötenfische am meisten hervor. Es hat deren hunderte dort. Auch Schildkröten, Napoleone, Barrakudas gibt’s und natürlich viele kleinere Riffbewohner, wie Fahnenbarsche und viele andere. Wir machten dort einige Zodiak-Tauchgänge und zogen mit der Strömung mit. Auch die beiden Wracks „Numidia“ und „Aida“  betauchten wir, diese sind wunderschön mit Korallen überwachsen. Wir sichteten eigentlich bei jedem Tauchgang Haie, Fuchshaie, graue Riffhaie, sogar einen Longimanus.  Nach dem letzten Tauchgang bestiegen wir noch den Leuchtturm dieser Insel und bewunderten diesen scheinbar unbewohnten Felsen inmitten des Meeres. Zwischen den Tauchgängen wurde gelesen, geschlafen, gegessen, gequatscht.

Daedalus

In der Nacht vom 30.11. auf den 1.12. fuhren wir bei etwas schwächeren Wellengang Richtung Süden zum Daedalus. Wieder am Morgen früh sprangen wir ins Wasser und liessen uns in der Strömung treiben. Beim Austauchen schwamm ein Manta direkt auf mich zu. Er schwamm so nahe an mir vorbei, dass ich ihn hätte anfassen können. Mantas sind anmutige, friedliche Tiere, wunderschön anzusehen, wie sie schwerelos durch das  Wasser gleiten. Einige Male sichteten wir graue Riffhaie, doch der Höhepunkt waren dann doch die Hammerhaie. Zuerst zeigte sich einer, bei einem Early-Morning-Tauchgang sichteten wir deren 6. Sie kamen uns ziemlich nahe. Daedalus ist wie Brothers ein Felsen mitten im Meer mit Leuchtturm. Auch diesen bestiegen wir wieder nach unserem letzten Tauchgang. Am vorletzten Abend machten wir noch einen Nachttauchgang. Dieser war besonders interessant, sichteten wir doch spanische Tänzerinnen, Federsterne, Seeigel, Krebse, viele schlafende Fische und jagende Feuerfische. Nach diesen 2 Tagen fuhren wir wieder Richtung Norden zum Tauchplatz Elphinstone. Auch hier wiederum ein Drop-off, viel Strömung und vor allem viele, sehr viele Taucher. Und wohl dank den Scooter-Tauchern zeigten sich  leider keine Grossfische. Dieser Tauchgang war mit allen Wassern gewaschen, zuerst fiel Michel ins Zodiak, blieb glücklicherweise unverletzt, Röbi hatte eine halbleere Flasche (oder so), dann eine kaputte Ersatzflasche und ich verlor beim Sprung ins Wasser meine Maske, die ich aber glücklicherweise halten konnte, bevor sie im Meer versank. Ansonsten hatten wir die ganze Woche keine  Vorkommnisse, ausser dass das Buddyteam Robert und Michel einander verloren, hatte sich Michel doch kurzfristig einer anderen Tauchgruppe angeschlossen. Wir machten viele Tauchgänge mit dem Zodiak und mussten fast immer mit der Boje auftauchen. Der letzte Tauchgang war gemütlich an einem Riff mit vielen Korallen, Blaupunktrochen, Nemos, Barben, Zebrafischlis und Chrigus 400. Tauchgang.

Port Ghalib und Heimreise

Leider hiess es nun Abschied nehmen vom Tauchen, von mir auch hätte die Reise weitergehen können. Wir fuhren zurück nach Port Ghalib und genossen unser letztes Nachtessen an Bord der Blue Waves. Dieses Schiff besticht durch eine warmherzige Chefin, Chris und ihrer aufmerksamen Crew. Allen voran Ramadan, der uns beim Essen jeden Wunsch von den Augen ablas und uns nach Strich und Faden verwöhnte. Walid, der Koch, zauberte die besten Menus auf den Tisch, selten habe ich so viel geschlemmt. Auch die übrige Crew ist hilfsbereit und immerzu für einen Scherz zu haben. Die beiden Guides Dan und Abdo führten uns durch die wunderbaren Tauchplätze und machten gute Briefings. Dan arbeitete seine letzte Woche auf der Blue Waves und zieht nun in die Schweiz. Am letzten Abend gingen wir alle noch shoppen und einige schliefen die letzte Nacht draussen auf dem Sonnendeck. Den nächsten Tag genossen wir noch auf dem Schiff, trockneten unsere Tauchsachen, packten und fassten wieder unsere Schuhe. Nachmittags holte uns der Bus und brachte uns an den Flughafen. Nach einstündiger Verspätung, weil ein Lämpliproblem gelöst werden musste, starteten wir bei 24° und landeten viereinhalb Stunden später in Zürich bei 2°. Diese Tauchreise war interessant, erholsam, eindrücklich, erlebnisreich, einfach wunderbar. Danke an die Crew der Blue Waves und an alle meine Mittaucher.

Organisation: Robert
Redaktion: Loretta

Alle Reiseteilnehmer: Robert, Michel, Yves, Christian, Ueli, Marcel, Fabienne, Diana, Barbara und Loretta