Eistauchen in Arosa, welch spezielle Idee. Nachdem wir im Herbst 2017 unser Staffweekend dort mit Tauchen verbringen durften, hatte jemand die Idee, dass man dort auch mal im Winter tauchen könne. Mit Dani Wüthrich, in Arosa wohnhaft, hatten wir den Mann mit den Aroser Connections. Beim Eistauchen werden Motorsägen verwendet, und diese dürfen nur ohne Motorenöl verwendet werden und nur mit biologisch abbaubarem Benzin. Den Fischen, der Unterwassernatur und des Umweltschutzes zuliebe. Nachdem wir dies alles nachweisen konnten, bekamen wir die Bewilligung der Gemeinde.

So fuhren wir am Freitag los und wurden abends von einem heftigen Schneefall in Arosa begrüsst. Am Samstagmorgen jedoch erwartete uns das schönste Winterwetter mit tief verschneiten Bäumen. Wir fuhren zum Untersee, wo wir zuerst mal das ganze Equipment auf den See schleppten. Da der Rand des Sees bereits angetaut war, fiel schon bald die erste Person durchs Eis. Nicht umsonst durften wir den See nur mit dem Trockenanzug betreten, mit diesem kann man nämlich nicht versinken. Wir schaufelten Plätze, Wege, Kreuze und Kreise in den Schnee. Diese sind dann unter Wasser gut sichtbar und zeigen den Weg zu den Löchern. Bald darauf kreischte die Motorsäge und an den Fenstern der umliegenden Häuser wunderten sich die Leute, was da wohl vor sich ging. Die Löcher zu sägen war gar nicht so einfach, es hatte sich nämlich unter der ca. 30 cm dicken Eisschicht eine zweite Schicht gebildet, die man nur mit einer Eisenstange aufbrechen konnte. Mühselig musste man auf das Eis einschlagen, bis sich die ersten Brocken lösten. Normalerweise werden auf zwei Seiten noch Notlöcher ins Eis gesägt, durch die man in einem Notfall auftauchen könnte. Da das durch die zwei Eisschichten aber ziemlich mühselig war, gaben wir uns diesmal mit einem Notloch zufrieden. Uns wurde sowieso gesagt, wir machten Krater ins Eis, danke liebe SLRG Chur.  Smile….. Nach zirka 3 Stunden schweisstreibender Arbeit waren wir soweit fertig und genossen eine feine Gerstensuppe. Wenig später machten sich die ersten Taucher bereit zum ersten Tauchgang. Die beiden Taucher im Wasser werden mit Seilen aneinander angebunden und sind per Sicherheitsleine mit einer Person an Land verbunden. So findet man ohne Probleme den Ausgang. Ebenso stehen beim Loch zwei Rettungstaucher bereit, um bei allfälligen Notfällen einzugreifen. Sicherheit ist das grösste Gebot beim Eistauchen. Nachdem jeder Taucher 2 Tauchgänge hinter sich hatte, begann es auch schon bald einzudunkeln und wir machten wir uns auf den Weg ins Hotel. Im Hotel Hold genossen wir ein feines Nachtessen.

Am nächsten Tag fuhren wir wiederum zum Untersee und machten uns bereit für die nächsten Tauchgänge. Da nachts Minustemperaturen herrschten, war unser Tauchmaterial eingefroren und musste zunächst an der Sonne aufgetaut werden. Der dritte Tauchgang dieses Wochenendes war ein sogenannter Nottauchgang. Die Taucher unter Wasser ziehen nach einer Weile mehrere Male am Seil und simulieren so einen Notfall. Auf dem Eis ziehen ein paar Personen am Seil und schleppen so die Taucher so schnell wie möglich aus dem Wasser. Man kommt so in den Genuss eine rasanten „Unterwasserfahrt“. Zum Glück waren die Notfälle nur simuliert und wir kamen ohne grosse Verluste durch dieses schöne Wochenende. Beim vierten Tauchgang  konnten wir ein letztes Mal die schönen Eisstrukturen unter Wasser bewundern und die von uns geschaufelten Wege, die unter dem Eis gut sichtbar waren. Allzu schnell waren die 4 Tauchgänge vorbei. Nun musste noch das ganze Material abgebaut  und in die Autos geladen werden. Dies war schnell erledigt, wir waren ja immerhin zu zwölft. Mit Muskelkater, einigen Blessuren, müde, aber total zufrieden kehrten wir nach Hause zurück. Ein weiteres unvergessliches und erlebnisreiches Wochenende der Tauchschule Blue Octopus liegt hinter uns und wir werden sicher oft an dieses zurück denken. Hat Spass gemacht, vielen Dank.

Danke an die Gemeinde Arosa, dass wir im Untersee tauchen durften. Speziellen Dank an Dani Wüthrich und Robert Arthofer für die Organisation und danke an alle Teilnehmenden, namentlich: Barbara, Christian, Dani, Frank, Loretta, Martin, Remo, Robert, Seya, Stefan, Thomas, Ueli, Yves.

 

Loretta, 3. März 2019